Sofort den richtigen Befehl geben
Ruderkommandos sind für die Navigation und das Teamwork beim Rudern unerlässlich. Als Steuermann oder Steuerfrau gibst du in jeder Situation laut und deutlich den richtigen Befehl. Es darf keine Unsicherheit geben – du musst sofort wissen, welcher Wortlaut die gewünschte Wirkung erzielt.

Ruderbefehle bestehen aus einem Ankündigungs- und einem Ausführungsteil, getrennt durch einen Gedankenstrich. Nach der Ankündigung lässt du der Mannschaft genug Zeit, um sich auf die Ausführung vorzubereiten.
Wichtige Ruderbefehle im Überblick
(nach DRV Standard)
Boot vorbereiten und einsteigen
„Mannschaft ans Boot – hebt auf!“
Der Ausführungsbefehl erfolgt nur, wenn die Mannschaft kräftig genug ist, das Boot sicher zu tragen und zu drehen.
„Boot drehen – Wasserseite hoch!“
Achte darauf, dass Ausleger und Dollen über den Boden geführt werden.
„Fertig zum Einsteigen – steigt ein!“
Die Ruderer:innen greifen mit der wasserseitigen Hand die Skulls oder Riemen und treten mit dem wasserseitigen Fuß auf das Einsteigbrett. Bei „steigt ein“ wird das Boot mit dem landseitigen Fuß vom Steg abgestoßen.
Ruderbereitschaft und Start
Klarmeldung:
Die Ruderer:innen melden beginnend am Bug „1 fertig!“, „2 fertig!“ usw., sobald sie ruderbereit sind.
„Alles vorwärts – los!“
Nach der Ankündigung rollt die Mannschaft in die Auslage und legt die Blätter flach aufs Wasser. Bei der Ausführung werden die Blätter senkrecht gedreht und der Durchzug beginnt.
„Backbord (Steuerbord) vorwärts – los!“
Nur die angegebene Seite rudert vorwärts, das andere Blatt wird abgedreht mitgeführt.
Stoppen und Manöver
„Ruder – halt!“
Ankündigung beim Blatteinsatz, Ausführung am Ende des Durchzugs. Die Blätter werden abgedreht und über Wasser bugwärts geführt, bis sie senkrecht zum Boot stehen.
„Blätter – ab!“
Die Blätter werden flach aufs Wasser gelegt.
„Stoppen – stoppt!“
Durch dosiertes Gegenkanten der flach liegenden Blätter schneiden diese langsam unter Wasser. Die Blätter werden mit gestreckten Armen bis zur Senkrechten weitergekantet.
„Backbord (Steuerbord) stoppen – stoppt!“
Einseitiges Stoppen. Wird genutzt, um das Boot zum Stehen zu bringen oder den Bug zur Seite zu drehen.
Rückwärtsrudern und Wenden
„Alles rückwärts – los!“
Aus der Rücklage, Blätter entgegengesetzt wie beim Vorwärtsrudern. Volle Nutzung der Rollbahn. Blätter werden während des Freilaufs angekantet.
„Wende über Backbord (Steuerbord) – los!“
Ankündigung wie zum Rückwärtsrudern. Zuerst auf der genannten Seite rückwärts rudern, das andere Ruder über Wasser mitführen. Dann aus der Auslage vorwärts rudern und das zuerst benutzte Ruder über Wasser mitführen.
„Kurze Wende über Backbord (Steuerbord) – los!“
Eine Wende auf der Stelle. In Grundstellung werden die Blätter senkrecht zum Boot auf dem Wasser gehalten. Nur mit den Armen wird abwechselnd auf einer Seite rückwärts und auf der anderen vorwärts gerudert.
Aussteigen und Ruderpositionen
„Fertig zum Aussteigen – steigt aus!“
Der Steuermann/die Steuerfrau ist vorher ausgestiegen und hält das Boot fest. Beim Aussteigen wird das wasserseitige Ruder mit herausgenommen.
„Skulls (Riemen) – lang!“
Die Ruder werden beiderseits oder nur auf der angekündigten Seite parallel zum Boot genommen und festgehalten.
„Skulls (Riemen) – vor!“
Ruder aus der Längsrichtung in die Grundstellung senkrecht zum Boot führen.
Spezielle Kommandos
„Backbord (Steuerbord) – überziehen!“
Ohne Tempowechsel wird auf der genannten Seite sehr kräftig, auf der anderen Seite mit wenig oder ohne Kraft gerudert.
„Hochscheren!“
Im Freilauf werden die Innenhebel tief ins Boot gedrückt (z. B. bei hohen Wellen).
„Halbe Kraft!“
Es wird mit wenig oder fast ohne Kraft durchgezogen.
„Frei – weg!“
Hebt spezielle Kommandos wie „Überziehen“, „Hochscheren“ oder „Halbe Kraft“ auf.