Bericht

         Hiddensee - 2005

Es ist Donnerstag der 7. Juli 2005 gegen 19.00 Uhr als wir, Dagmar und Ingrid vom FRCW und ich vom SCRF, nach einer buchstäblichen Fahrt durchs Wasser von Berlin kommend in Stralsund eintreffen und mit unserer Fahrtenleitung Heike und Uwe und den beiden Nachwuchsruderern Clemens und Lukas von der RR Waidmannslust zusammentreffen. Nach kurzer Begrüßung und gemeinsamem Abendessen im Ruderklub Stralsund wird der Schlachtplan für Freitag besprochen.

Die Nacht auf Luma und im Schlafsack ist nicht sehr ruhig. Ist uns doch klar gemacht, dass mit hohen Wellen und starkem Wind gerechnet werden muss, der die Fahrt in der Seegig nicht zum Vergnügen werden lässt.

Es ist Freitag der 8. Juli 2005. Nach ausgiebigem Frühstück werden die beiden Seegigs der Dänemarkfahrer startklar gemacht,

Erst einmal ist eine Reinigung angesagt, denn wir sind die ersten in diesem Jahr, die die Boote benutzen. Neue Schwimmwesten werden, nach einer Anprobe, für die Ruderer und Steuerleute in die Boote gelegt.

Ein Blick auf das Wasser des Strelasundes lässt die Mängel an den Booten, mit Seil verstärktes Dollbord auf dem Schlagplatz des Zweiers „Berlin“, Klebestreifen auf dem Luftkasten des Zweiers „Kerteminde“ und die an diesem Boot fast durchgescheuerte Dolle auf Platz eins, nicht lebensbedrohend erscheinen.

Bei strahlendem Sonnenschein werden die Boote zu Wasser gebracht und die Sachen für die kommenden drei Tage verstaut.

Ein Frauen-Zweier und ein Männer-Zweier verlassen den Steg des Ruderklubs Stralsund, um das erste Etappenziel, Barhöft, anzusteuern. Bis zur Prohner Wiek lässt sich noch eine kleine Abkürzung fahren. Dann muss aber die Fahrrinne angesteuert werden. Es ist auch dicht an der Fahrrinne so flach, dass man vom Ruderplatz aus den Grund fassen kann und Gefahr läuft, mit dem Boot auf Grund zu laufen.


Nach einer ausgiebigen Mittagspause wird die zweite Etappe in Angriff genommen. Durch die mit Tonnen abgesteckte Fahrrinne geht es in Richtung Hiddensee an der Insel Bock vorbei. Südlich des Geller Haken nehmen wir, unterstützt von einer kräftigen Strömung,  Kurs auf die Westküste, die wir bei glatter See – die einzigen Wellen kommen von einem Schnellboot des Bundesgrenzschutz -  und strahlendem Sonnenschein entlang fahren. Bis zum Leuchtturm von Neuendorf, nur 10 m hoch, ist die Küste menschenleer, also absolutes Schutzgebiet. Wir rudern vorbei an sich füllenden Stränden und erreichen unser Ziel, Vitte, ohne Probleme.

Die Boote werden an Land gebracht und das Quartier aufgesucht, das für die nächsten zwei Tage unser Domizil sein wird. Als Quartier dient uns das Hotelschiff „Caprivi“, das ursprünglich als Bäderschiff für die Bodengewässer gebaut wurde. Nach Belegung der Kabinen und Kojen ist erst einmal Kaffee und Kuchen zur Stärkung angesagt.

Gegen Abend erwarten wir das letzte Boot unserer Rudergruppe. Uwe kommt mit Heike und Frank aus Birkenwerder, sie konnten sich am Freitag nicht frei  nehmen, am späten Abend in Vitte an. Bei einem wunderschönen Sonnenuntergang und einem Glas Wein wird der Abend beschlossen.

Es ist Samstag der 9. Juli 2005. Strahlender Sonnenschein empfängt uns. Der Weg zu den Booten fällt daher nicht schwer. Schnell sind die Boote zu Wasser gebracht und die Umrundung der Nordspitze beginnt. Das Ziel ist wieder Vitte. Diesmal jedoch auf der Ostseite, d.h. Innen. Schon beim Ablegen dient uns als Orientierung der Leuchtturm auf dem Dornbusch. Er begleitet uns auf der ganzen Tour.

Die Nordküste ist erreicht. Mit ausreichend Abstand zum Steilufer mit einigen imposanten Abbrüchen, geht es in Richtung Dranske, um wieder die Fahrrinne zu erreichen.  Da auf Hiddensee und Rügen  Naturschutzkernzonen ausgewiesen sind, die auch weit in das Wasser reichen, ist ein teilweise umständlicher Kurs zu fahren, der von uns auch befolgt wird.
Die Fahrrinne ist erreicht, wir rudern an der Halbinsel Neubessin mit Kurs „Süd“ entlang, biegen mit der Betonnung nach Osten ab und umfahren eine  Sandbank ehe wir wieder Kurs auf Vitte nehmen können.
Da diese Etappe relativ kurz ist, verbringen wir den Nachmittag mit Erkundigungen auf der Insel. Der Ort Kloster ist ein lohnendes Ziel. Gemeinsames Abendessen beschließt den Tag.

Es ist Sonntag der 10. Juli 2005. Die Heimfahrt ist angesagt, also heißt es Sachen packen. Ein Blick aus dem Fenster wird wieder mit Sonnenschein belohnt. Beim Frühstück wollen wir uns am schönen Ausblick auf das Wasser erfreuen, dies ist jedoch plötzlich verwehrt. Es ist Nebel aufgezogen und wir können kaum 10 m weit sehen. Fragen kommen auf, schaffen wir es bis Stralsund? Wie finden wir die Betonnung des Fahrwassers? etc. Uwe beruhigt, lasst uns packen, die Sachen zu den Booten tragen, die Boote zu Wasser bringen, dann sehen wir ja was geht. Und es geht, der Nebel ist ebenso schnell verschwunden wie er gekommen war.

Mit Kurs „Süd“ und angenehmem Schiebewind geht die Rudertour weiter. Fröhliches Winken von den uns überholenden Fähren spornt uns zur Höchstleistung an. Eine kurze Unterbrechung und Erholungsphase brachte die Mittagspause am Campingplatz Suhrendorf auf Ummanz. Bis fast zum Steg des Stralsunder Ruderklub weist uns der Leuchtturm auf dem Dornbusch den Weg.

Gegen 16.00 Uhr erreichen wir Stralsund. Boote reinigen und in die Halle legen geht flott von der Hand. Kaffee und Kuchen beschließt die schöne Rudertour.
Wenig Wind und Wellen und viel Sonnenschein haben die hervorragende Organisation der Rudertour durch Heike und Uwe unterstützt.

Danke von allen Teilnehmern.

Die Teilnehmer:

Lukas Radic, Clemens Seibold, Frank Warmke, Heike Räthel, Ingrid Runge,

Klaus Potschies, davor Dagmar Potschies, Uwe Dünze und Heike Lehmann


- Bericht von Klaus Potschies ( Spandauer Ruder-Club Friesen e.V. )